Die Haltestell' im Dorf

Autos gab es damals noch nicht viel
zu Fuß kam man ja auch an's Ziel
wenn's nicht zu weit entfernt war
Homburg oder Landstuhl gar.

Die Bergleut mußten früh aufstehn
und zum entfernten Bahnhof gehen.
Damit sie pünktlich am Arbeitsplatz waren
durften keine Mühe sie sparen.

Auch die Hütten- und Fabrikarbeiter mußten früh schon fort
an ihren teils weit entfernten Arbeitsort.
Am Abend dann, wenn der Zug sie müde wieder gebracht
wurde der Weg noch vom Bahnhof nach Hause gemacht.
Daheim angekommen, konnten manche auch noch nicht ruhen
denn es gab immer so vieles zu tun.

Da kam in den 30er Jahren ein pens. Staatsbeamter aus Berlin
den zog es wieder zu seiner Heimat hin.
Er hat in Bliesdalheim Wohnung genommen
und so manche Sorgen und Nöte vernommen.

Da verhalf er, es war zu Saargebiet's Zeit
seinen lieben Bliesdalheimern Leut' –
bei der Bahn ganz unkoventionell
zu der Zug-Halte-Stell'.

Von dieser Halte-Stell' im Ort
besonders die, die wohnten dort
sie wurden dankbare Genießer
des Erreichten von Dr. Grieser,
der schon in damaliger Zeit etwas Gutes tat für die kleinen Leut'.
Denn, wer in der Nähe wohnte
gar das Signal abwarten konnte,
weil man war ja schnell
an dieser Prima-Halte-Stell'.

Die Halte-Stell', sie lag ein kleines Stück
entfernt von unserer alten Brück',
links bevor man über die Schienen ging
dort, wo auch der Fahrplan hing.
Direkt nach Dertels Garten (Weber Georg)
konnte auf den Zug man warten.
Für manche Mutter war sie ein Glück
Wenn sie schnell nach ,,Kaschtel" mußte und zurück
die Halte-Stell' an unsrer Brück'.

Leider blieb die Halte-Stell' nicht von Bestand
als andre regierten unser Land.
Wir mußten wieder zum Bahnhof laufen
und uns dort die Fahrkart' kaufen.
Doch heute ist bei uns die Bahn, o je –
wie damals die Halte-Stell' passé.

                                                                     Klothilde Wack, Sr. Monika

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 Der ehemalige Alexanderturm