Mutter Gertrauda bittet Sohn Johann auch nach   
   Amerika zu kommen

   Peoria, den 29ten Januar 1884

Lieber Hannes und Bethgen.

Eueren Brief den du mir geschrieben hast habe ich mit Gesundheit und Freuden erhalten. Weil ich darin gesehen habe, daß Ihr noch alle gesund sind, was wir auch noch alle sind. Daß du jetzt gesonnen bist für  nach Amerika zu gehen, das tut uns alle freuen, aber du sollst deine Frau u. Kind gleich mitbringen, das wäre das Beste was ihr thun könnt. Ihr könnt aber machen wie Ihr am besten denkt. Aber eines will ich euch sagen, daß der Abschied wehe tut, was ihr jetzt noch gar nicht denken thut. Es gehen aber viele Hundert so nach Amerika. Wenn du allein kommen willst, so kannst du gleich schreiben, so thun wir dir den Arkord schicken und wenn du noch Reisegeld brauchst, so thun ich es dir auch noch schicken, daß du bei niemandem Geld zu lehnen brauchst. Hier verdienst du in einer Woche mehr als wie draußen in einem Monat und du bist auch gut aufgehoben. Dieses Jahr wird wieder viel gebaut in Peoria. 3 Thaler in einem Tag verdient fast ein jeder hier, wer nur schaffen will. Jakob verdient als manche Tage 4 Thaler. 4 Thaler sind nach deutschem Geld 16 Mark. ... Wir sind alle beisammen, das Traudgen wohnt eine halbe Stunde von uns auf dem Land, das hat alleweil schöne Tage. Sein Mann schafft auch in der Kohlenbenk.

 ... So will ich mein Schreiben schließen und dich u. Bethgen u .Kind viel grüßen. Ein schöner Gruß auch an die Schwiegermutter u. an alle im ganzen Haus. Und der Hannes soll nach Amerika kommen und soll da bauen da braucht er kein Wasser zu tragen. Grüße mir auch Schmiedjakobs Hansjoseph u. seine Mutter, auch ein Gruß an Schönsiegels Mutter und an alle, die nach mir fragen.

Viele Grüße von uns allen, von Jakob und Nannchgen u. Traudgen u. Otto u. Wack.

Eure gute Mutter“     Unterschrift: Gertrauda Klammes

                 

Für Einwanderer aus Europa verkörpert die Freiheitsstatue bei der Einfahrt in den New Yorker Hafen die Verheißung Amerikas. "Gebt mir eure Müden, eure Armen, eure geknechteten Massen, die frei zu atmen begehren" - wie kein anderer Text unterstreicht diese Inschrift am Sockel der Freiheitsstatue den Anspruch der USA als Einwanderungsland.   Ihr Schöpfer, der aus dem Elsass stammende Bildhauer Frédéric-Auguste Bartholdi, enthüllte am 28. Oktober 1886 das Kunstwerk persönlich. Die Statue, vom Sockelfundament bis zur Fakelspitze 93 Meter hoch, war ein Geschenk Frankreichs.

Die Freiheitsstatue erinnert an die Unabhängigkeit der Amerikaner von Großbritannien und an das Versprechen, eine freie und demokratische Nation zu schaffen.

  zur Übersicht     

  zurück    

Johann besucht seine Mutter in Peoria